Mit Etiketten zum Upcycling

Verpackungsspezialisten zahlreicher Markenartikler informierten sich auf Einladung des Deutschen Verpackungsinstituts DVI bei Herma, wie Etiketten die Umweltbilanz von Verpackungen und Kennzeichnungsprozessen optimieren können.

Was können Etiketten dazu beitragen, um die Umweltbilanz von Verpackungen und Kennzeichnungsprozessen zu optimieren? Wie sollen Etiketten beschaffen sein, damit echtes Re- oder sogar Up-cycling von Kunststoffverpackungen besser gelingt? Auf Einladung des renommierten Deutschen Verpackungsinstituts (DVI) informierten sich jetzt zahlreiche Verpackungsexperten von führenden Markenartiklern beim Selbstklebespezialisten Herma in Filderstadt. Sie erhielten dabei unter anderem einen exklusiven Einblick in das Entwicklungsprojekt für ein neuartiges trägerbandloses Etikettensystem. Offiziell eingeführt wird es zur Labelexpo bzw. zur Fachpack 2019. „Dieses System wird die Anwendungsfelder von sogenannten Linerless-Etiketten dramatisch erweitern“, betonte Herma Geschäftsführer Dr. Thomas Baumgärtner. „Etikettenverwender müssen sich damit keine Gedanken mehr machen über die fachgerechte Entsorgung oder die Wiederaufbereitung von Unterlagenmaterialien. Diese werden dann ganz einfach nicht mehr benötigt. Das ist ein starkes Argument, wenn es um den nachhaltigen Einsatz von knappen Ressourcen geht.“ Detailliertere Informationen zum neuen Linerless-System kündigte Dr. Baumgärtner für den Spätsommer an.

Das Etikett als Teil der Lösung

Auch wenn es darum geht, Kunststoffmaterialien von Verpackungen einem echten Recycling zuzuführen, kommt dem Etikett bzw. seiner rückstandsfreien Ablösbarkeit inzwischen eine zentrale Funktion zu. „Denn wenn sich mit dem Etikett gleichzeitig alle Störstoffe, das heißt vor allem Druckfarben abtrennen lassen, erhält man sauberes Granulat in seiner wertvollsten Form. Damit ist nicht nur ein Recycling möglich, sondern sogar ein Upcycling“, erläuterte Marcus Gablowski, der bei Herma die Entwicklung von Haftklebstoffen und Spezialbeschichtungen leitet. Doch wie gelingt der Spagat zwischen einer sicheren Haftung der Etiketten und ihrem späteren rückstandsfreien Ablösen, fragten sich einige Teilnehmer der DVI-Veranstaltungen. Herma setzt dazu beim Haftkleber auf eine innovative Mehrschichttechnologie. „Damit lassen sich tatsächlich Produkteigenschaften, die sich zunächst widersprechen, kombinieren, ohne dass besonders kostenintensive Spezialmaterialien zum Einsatz kommen. Denn wir sind in der Lage, jeder verwendeten Klebstoffschicht spezifische Eigenschaften zuzuweisen. Das Etikett ist damit nicht Teil des Problems, sondern Teil der Lösung.“ Deshalb führe in puncto Recycling von Kunststoffverpackungen kein Weg an mehrschichtigen Haftklebesystemen für Etiketten vorbei, ist sich Gablowski sicher. „Verpackungen stehen künftig noch stärker in der Pflicht, deutlich strengere Anforderungen hinsichtlich Umweltbilanz und grundsätzlicher Recyclingfähigkeit zu erfüllen. Für die Teilnehmer kann ich sicher sagen: Herma hat uns wertvolle Anregungen geliefert, welchen Beitrag Etiketten dazu leisten können“, resümierte Winfried Batzke, Geschäftsführer des DVI. „Und dabei sprechen wir nicht von wolkigen Visionen, sondern von ganz konkreten, praxisgerechten Lösungen.“

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