All4Labels schließt 2021 die Standorte Lübbecke und Scheyern

Der Etikettenproduzent All4Labels hat die geplante Schließung des Standortes Lübbecke in Ostwestfalen bekannt gegeben. Von der Schließung werden demzufolge voraussichtlich 114 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen betroffen sein. Die Geschäftsleitung steht nach eigener Aussage in Verhandlungen mit dem Betriebsrat, „um faire und sozialverträgliche Lösungen“ für die betroffenen Mitarbeiter zu erarbeiten.

Die Schließung des Standortes in Lübbecke erfolge „basierend auf den Ergebnissen einer Standortanalyse, die Anfang 2019 im Rahmen der Unternehmensstrategie der All4Labels Gruppe durchgeführt wurde“. Diese Analyse habe, wie das Unternehmen schreibt, „eine deutliche Nicht-Auslastung und anhaltend schwache Auftragslage“ in Lübbecke aufgezeigt. Neue Wachstumsmärkte könnten jedoch „aufgrund von mangelnden Kapazitäten und fehlenden technologischen Gegebenheiten nicht von dort bedient werden“.

Die Schließung des Standortes soll im ersten Quartal 2021 abgeschlossen sein.

Die All4Labels Gruppe, mit Hauptsitz in Witzhave bei Hamburg, ist als Etikettenhersteller weltweit in den Bereichen Home Care, Personal Care, Food und Beverage tätig. Entstanden war die Gruppe im Herbst 2016 durch die Fusion der Unternehmen Rako, X-Label und Baumgarten. Damit war die 2017 in All4Labels benannte Gruppe zum drittgrößten Haftetikettenhersteller der Welt aufgestiegen. Aktuell nennt die Website der Unternehmensgruppe 29 Standorte, davon 22 in Europa, über 3.000 Mitarbeiter und einen Jahresumsatz von über 520 Mio. Euro.

Seit 2019 ist Triton der Hauptgesellschafter

2019 ist dann die Beteiligungsgesellschaft Triton als Hauptgesellschafter bei All4Labels eingestiegen. Triton investiert nach eigener Darstellung „in mittelständische Unternehmen mit Sitz in Europa in den Sektoren Industrie, Dienstleistungen, Konsumgüter und Gesundheitswesen“. Zu den rund 180 Investoren der Triton Fonds zählen unter anderem Pensionsfonds, Staatsfonds, Stiftungen und Versicherungen.

Über den Standort Lübbecke heißt es in einem Bericht der Regionalzeitung „Westfalen-Blatt“: „Die Auftragslage in dem Drei-Schichten-Betrieb sei gut gewesen, der Gewinn habe bei fast sechs Prozent im Jahr gelegen, ist zu hören. Zuletzt vor zwei Jahren sei eine große neue Druckmaschine angeschafft worden. Jetzt soll offenbar die Effizienz im Konzern gesteigert werden. Bis 31. März 2021 soll die Produktion in Lübbecke gestoppt und verlagert werden.“

Der Ursprung des Lübbecker Unternehmens liegt laut Westfalen-Blatt in der Druckerei Knost Offset, die später als „EK Print Etiketten“ weiter inhabergeführt war. Später wurde der Betrieb vom 1991 gegründeten Unternehmen X-Label übernommen.

Auch Produktion in Scheyern wird eingestellt

All4Labels schließt auch einen Produktions-Standort zwischen Ingolstadt und München. Der Betrieb von „All4Labels München“ befindet sich in der Gemeinde Scheyern im oberbayerischen Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm. Dort fallen 46 Arbeitsplätze weg.

Das bestätigt die Unternehmensführung auf Anfrage der Regionalzeitung Donaukurier. Die Verträge seien mit Frist zum 30. November beendet worden, heißt es. Auch diese Schließung erfolgt auf Grund der Standortanalyse von Anfang 2019. In Scheyern sei man vor allem auf die Herstellung und den Vertrieb von „strapazierfähigen Haftetiketten für Bierkästen“ spezialisiert gewesen, schreibt der Donaukurier unter Berufung auf Mitarbeiter.

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